Sonntag, 26. Januar 2014

Blogparade " Kochbücher"

Kochbücher...eine meiner großen Leidenschaften, und das seit 30 Jahren! Da muss ich natürlich diese Blogparade mitmachen!
Veranstaltet von: Jan von Jans Küchenleben im Auftrag von Küchen Atlas
http://blog.kuechen-atlas.de/blogparade-kochbuecher/

Beim Durchsehen der bisher geposteten Einträge zu diesem Thema habe ich mit großer Freude erkannt, dass ich mit meiner "Sucht" nicht alleine bin im Universum, und so habe ich einige Posts auch gleich meinem Mann gezeigt...aber er hat es inzwischen ohnehin aufgegeben zu verzweifeln, wenn ich im Rahmen unserer seltenen Innenstadttrips oder Wienbesuche wieder mal stundenlang in den Buchhandlungen herumschmökere.
Und Amazon-Pakete werden schon lange ignoriert!

Yotam Ottolenghi

KOCHBÜCHER...lasst mich mal ein wenig darüber philosophieren..
Kochbücher sind ja in gewisser Weise wichtiges Kulturgut, die den Wandel der Gesellschaft im Laufe der Geschichte widerspiegeln.
Dadurch, dass ich bereits 30 Jahre Kochbücher sammle und auch etliche ältere Stücke aus der Zeit meiner Mutter und Oma habe, offenbart sich in diesen Werken recht gut der sich entwickelnde und verändernde Stellenwert des Kochens - und auch des Kochenden!
Früher, zur Zeit meiner Oma und auch noch in der Jugend meiner Mutter, war es traditionell die Frau, die für ihre Familie kochte. Das war ganz normal und so wurden die Mädchen auch erzogen. Das hatte nichts romantisches, nichts zeremoniell kreatives und es war auch kein Hobby, es war einfach praktische Hausarbeit, um die Familienmitglieder mit Nahrung zu versorgen.
So waren auch die Kochbücher früher vielmehr praktisch handwerkliche, sachliche Anleitungen; ohne dass stilvolle Fotos oder Geschichten darin eingebaut waren.
Heute entwickelt sich das Kochbuch immer mehr hin zum kleinen "Gesamtkunstwerk", beinhaltet Gebiete wie Literatur, Fotografie, Geschichte, Karikatur etc., die Bücher sind Augenschmaus,Unterhaltung, kreative Anleitung, sie widerspiegeln Selbstverwirklichung und Individualismus.
Früher sind die Frauen nunmal einen großteil des Tages am Herd gestanden, das war eben so... heute sind Mann oder Frau, die mit Leidenschaft kochen, etwas Besonderes und werden dafür bewundert und geschätzt.
DIESE ENTWICKLUNG IST DOCH TOLL, ODER?
Nur schade, dass trotzdem, auf die Masse der Menschen hin betrachtet, viel weniger gekocht und selbst gemacht wird als früher.

So, genug der Gedanken, nun möchte ich auf die einzelnen Punkte eingehen:

Wo und wie bewahre ich meine Kochbücher auf?  Wie groß ist die Sammlung und nach welchem Kriterium geordnet?

Nun, meine Sammlung beläuft sich im Moment auf 261 Stück "richtige" Kochbücher, die kleineren Heftchen habe ich hier nicht mitgezählt, und natürlich einige Körbe voll Zeitschriften.
Das ist nicht so viel, aber ich wähle auch beim Kauf sehr genau aus, ich behalte auch bei den Amazon-Bestellungen nur die Werke, die eine echte Bereicherung sind. Es geht mir also nicht um die Größe der Sammlung, sondern dass für mich jedes Stück etwas Besonderes ist.
So habe ich auch bei der Küchenplanung eigens Plätze und Regale eingeplant,die der schönen Präsentation meiner Bücher dienen...das hat sich dann mit der Zeit auf das Wohnzimmer ausgeweitet.
Eine Ordnung ist eigentlich nur für mich selbst erkennbar, ich habe lediglich die Backbücher, also die Süße Küche, auf einem extra Bord.
















Was zeichnet für mich ein besonders gelungenes Werk aus? Worauf achte ich besonders, wenn ich einen neuen Titel kaufe?
Das mag jetzt etwas seltsam klingen, aber für mich muss ein Kochbuch eine Art Seele haben, dass es mich berührt und zum Kauf anregt.
Das heisst, man sollte irgendwie spüren und erfahren, wer das Buch geschrieben hat...und warum..., man muss erlebte Erfahrung darin entdecken, Leidenschaft und Hingebung. Ich liebe Kochbücher, die von Autodidakten geschrieben wurden, wie Annik Wecker, Nigella Lawson, Katie Quinn Davies und die vielen Blogger, die jetzt Bücher veröffentlichen, sie stecken so voller Leben und Enthusiasmus, und viele machen ja auch ihre Fotos selbst, was eine unglaublich starke persönliche Note gibt.
Und natürlich Bücher von Thomas Keller, Jamie Oliver, Ferran Adria..Profis die einen mit ihrer Begeisterung fürs Kochen und Essen total anstecken.
Außerdem mag ich Kochbücher aus fremden Ländern...immer wenn einer meiner Bekannten eine Reise macht, bitte ich ihn mir ein Kochbuch mitzubringen. Einige sind aus Finnland, Schottland, Russland, den Philippinen, Frankreich und Griechenland.

Einen Lieblingsverlag habe ich nicht.

Dafür habe ich aber sehr viele Kochbücher auf Englisch und Französisch, (Englisch kann ich ganz gut, französisch geht halbwegs), und eines auf russisch!

Was sind meine Lieblingstitel?

Nun, an erster Stelle ist da wohl:


"ad hoc at home"
von Thomas Keller, ein tolles Buch das jedes meiner Kriterien erfüllt: es enthält die große Seele von Thomas Keller -ein sehr sympathischer Mensch, alleine schon wie er über seine Eltern schreibt - ,
jeder Satz der geschrieben wurde, ist wichtig und sinnvoll, der Text ist toll formuliert, die Fotos wunderschön, und es ist so voll mit Grundwissen, dass selbst kocherfahrene Menschen noch viel dazulernen können.
Alles was gezeigt wird kann man 1:1 nachkochen, das Buch hat mir die Entenbrust meines Lebens beschert!

An zweiter Stelle dann, unverzichtbar:


Julia Childs umfassendes Werk, in englischer Sprache.
Da ist alles drin, was man wissen muss...als Kochfreak. Genial, einzigartig, hier braucht man keine Fotos. Es ist das Lebenswerk von Menschen, die ihre Begeisterung und Liebe zum Essen und Kochen bis ins letzte Detail perfektioniert haben. Toll!

Und dann noch, da ich ja durch meinen Gemüse-und Kräutergarten besonders viel Liebe zum Konservieren und Einkochen, zum Herstellen von Kräutersalzen und Ölen und zum Selbermachen von Wurst, Säften und Brot habe, dieses umfangreiche Werk aus der Steiermark:



Mit diesem Buch kann man sich fast den Supermarkt ersparen!

Mein größter Wunsch zur Zeit:

"Historic Heston " von Heston Blumenthal
http://www.amazon.de/Historic-Heston-Blumenthal/dp/1620402343

Kochen in England vom Mittelalter bis in die Viktorianische Zeit, a´ la Heston bis ins kleinste Detail beschrieben, für die heutige Zeit zusammengesetzt...das Werk ist schwer zu beschreiben, aber umwerfend. Habe es in einem kleinen Buchladen in Wien durchgesehen und war hin und weg...aber aufgrund des Preises hebe ich mir dieses Schmuckstück für einen besonderen Anlaß auf.


Was war die totale Buchenttäuschung des letzten Jahres?
Enttäuschungen gibt es nicht,  sondern nur Bücher, die einfach mich vielleicht nicht ansprechen, einen anderen Menschen aber sehrwohl. Deshalb möchte ich mich hierzu nicht äussern, hinter jedem gestalteten Kochbuch steckt Arbeit, und wer eines kritisiert, der soll erst mal eines schreiben.
Es gibt eben für jeden etwas, und das ist gut so. 

Und nun möchte ich noch 3 meiner  - für mich - ganz besonderen Stücke vorstellen:

Martha Stewart...wer gerne Kochbücher liest kennt sie meist... eine "der amerikanische Traum"- Frau, eine Self-Made Unternehmerin in Sachen Kochen und Haushalt. Sie ist in Amerika teils geliebt, teils umstritten, aber zweifellos mit viel Erfahrung, Ehrgeiz und Freude am Werk.Ich habe einige Bücher von ihr, alle super zum Nachkochen, und ich habe eines ihrer ersten, ganz frühen Bücher, das ich 1988 in der Bretagne gekauft habe , in französisch. Mit Traumfotos...auch heute noch!




Dann wäre da mein Kochbuch in russischer Schrift und Sprache...ich kann es zwar leider nicht lesen, aber so etwas zu besitzen ist schon toll, ein Bekannter meiner Eltern hat 3 Jahre in Moskau gearbeitet und hat mir dieses besondere Geschenk gemacht.


Und heuer zu Weihnachten hat mir meine Mama einen wahren Schatz vererbt,  sie hat das Buch von einer Jugendfreundin bekommen:
"Die süddeutsche Küche" von Katharina Prato aus dem Jahr 1901! Eine Antiquität, aber mit sehr praktischem und brauchbarem Inhalt, es birgt viel Wissen welches heute schon fast vergessen ist.


Meine Kochbücher bereiten mir viele schöne Stunden, ich schmökere am Abend viel lieber eines meiner Werke durch als in den Fernseher zu gucken, überlege mir was ich am nächsten Tag koche, welchen Kuchen ich ausprobieren sollte, und wenn ich dann vom Bilderschauen wieder Hunger bekomme, mach ich mir noch schnell eine Kleinigkeit zurecht...(meist kommt dann auch mein Sohn aus seinem Zimmer gekrochen!)

Ich freue mich über Kommentare zu meinem Beitrag und...ich freu mich auf mein nächstes Kochbuch, vielleicht bekomme ich ja ein paar gute Tipps!

2 Kommentare:

  1. Hallo Karin,

    wir haben deinen Kommentar gesehen und auch deine E-mail erhalten :)
    Schön das du unsere Blogparade entdeckt hast und gleich mit so einem Umfangreichem Beitrag teilnimmst.
    Dank den vielen Bildern bekommt man einen sehr guten Überblick deiner Werke.
    Wirst du aus dem Buch "Die süddeutsche Küche" Gerichte verbloggen? Hört sich auf jeden Fall sehr spannend an.

    Schöne Grüße aus München

    Stefan vom KüchenAtlas Team

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    1. Danke für den netten Kommentar, noch dazu aus München (war heuer im Sommer dort, ist eine tolle Stadt), Danke auch für die Anregung, ja ich werde mir ein paar der Gerichte aus dem Jahr 1901 vorknöpfen, nachkochen und das Ergebnis posten! Tolle Idee!
      LG Karin

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