Mittwoch, 22. Januar 2014

Blogparade: Lebensmittel und die Resteverwertung


 Beim herumschmökern im Web bin ich über diese Blogparade  von Paulis World gestolpert  http://www.paulis-world.com/
(Ich habe seinen Aufruf kopiert und eingefügt!)

Hallo liebe Blogger,
heute startet meine neue Blogparade. Es geht um Lebensmittel und die Resteverwertung. Ich habe vor kurzem gelesen, daß im Durchschnitt jeder von uns 1,3 Kg Lebensmittel pro Woche in den Müll werfen soll. Aber ist das wirklich so ?
Um das raus zu finden habe ich eine Blogparade dazu eröffnet.


  • Wie viel Gewicht Lebensmittel werft ihr in der Woche in den Müll ? (Testet es ruhig mal eine Woche, ich teste es gerade bei mir)
  • Warum landen die Lebensmittel im Müll ?
  • Aus welchen Resten könnt ihr noch etwas machen ? Zu was verarbeitet ihr diese ?(Bilder dazu wären natürlich toll, sind aber kein Muss.)
  • Was denkt ihr ganz allgemein über das Thema Lebensmittelverschwendung und Resteverwertung ? 
Das Thema hat mich sofort begeistert denn es geht und alle an, es ist wahnsinnig aktuell und es sollte sich wirklich JEDER damit beschäftigen, wie man mit Lebensmitteln umgeht!!

Nun, lieber Pauli, ich möchte hier gerne mitmachen und einen halbwegs guten Beitrag abliefern, ich betreibe meinen Blog noch nicht lange, stehe noch total am Anfang und würde mich natürlich auch sehr freuen, auf diesem Weg mal Kontakt mit anderen Bloggern zu bekommen.

ICH LIEBE LEBENSMITTEL!!! Seit meinen Teenagertagen koche und backe ich, und wenn ich auf Urlaub gefahren bin, habe ich dort die Märkte und Delikatessenläden heimgesucht, anstatt in Modeboutiquen zu stöbern..
Seit wir auf dem Land Leben - 15 Jahre - habe ich einen Gemüsegarten und beschäftige mich intensiv damit, Lebensmittel nach Saison und Verfügbarkeit zu verarbeiten, haltbar zu machen und nichts wegzuwerfen.
Ich denke wir sind auf dem richtigen Weg und wirtschaften sehr bewußt, aber auch mir gelingt es nicht immer, alles vor dem Müll zu retten.
Zu den konkreten Blogparade - Punkten:

Letzte Woche habe ich weggeworfen:
2 vertrocknete Zitronen, ein kleines Stück schimmliges Brot, einen kleinen Rest Schweinebraten, einen halben Becher Sauerrahm, der verdorben war. Das war`s. (vielleicht 600 Gramm?)

Warum landen diese Dinge im Müll?
Nun, von den Zitronen habe ich definitiv zuviel gekauft, trotzdem hätte ich im letzten Moment den Saft auspressen können...
Ich backe unser Brot selber, das hält natürlich nicht lang. Manchmal verbleibt ein Randstück vergessen im Brotkasten und schimmelt.
Und beim Schweinebraten und dem Sauerrahm liegts an schlechter Kühlschrankführung! Man sollte einfach alle 2 Tage mal kurz drüberschauen, was ist drinnen, was muss ich aufbrauchen, was ist in der Frischhaltebox da ganz hinten...welche Becher sind offen und gehören verwendet usw....

Ich glaube das sind die Hauptgründe fürs Wegwerfen:
Falscher Einkauf
Schlechte Lagerung
Schlamperei im Kühlschrank und Vorratsschrank (das ist schlicht und einfach Faulheit)

Die Resteverwertungsvorschläge und Rezepte möchte ich zum Schluss behandeln, daher nun der Letzte Punkt:
Was denke ich über Resteverwertung und Lebensmittelverschwendung?

Nun, auch ich habe  - wie sicher viele von Euch - noch Verwandte, die den letzten Krieg erlebt haben. Meine Oma zum Beispiel ist vor 3 Jahren mit 93 gestorben. Sie hat eine Zeit erlebt, wo es jeden Tag darum ging, nicht zu verhungern. Meine Mama - also ihre Tochter - war damals 6 Jahre alt und hat schwere Mangelerscheinungen davongetragen, darunter ein verkümmertes Schultergelenk.
Meine Oma hat natürlich oft die Hände zusammengeschlagen darüber, wie "DIE JUNGEN" heute wirtschaften.
Ich habe immer gerne zugehört, wenn sie erzählt hat, was man damals gegessen hat, was alles verwertet wurde, und was für heilige Dinge Butter, Zucker oder Kaffee waren.
In meiner Familie wurde immer soviel wie möglich selbst gemacht...Brot, Marmelade, Säfte, Würste, Frischkäse und Joghurt, Dörrobst usw...Je mehr man selber macht, desto umsichtiger wird man mit Lebensmitteln umgehen und lernen, auch den kleinsten Rest noch zu verwerten.
Für mich ist das Thema wie gesagt TOTAL WICHTIG! 

Zur Auflockerung ein paar Impressionen, wie schön Lebensmittel sein können!









Nun zum wichtigsten Punkt:
Aus welchen Resten mache ich noch etwas, und wozu verarbeite ich sie?

Nun, irgendwie kann man fast alle Reste noch irgendeinem Nutzen zuführen, sogar die welche schon verdorben sind. An alle die ein Haus und einen Garten haben:
legt euch einen Komposthaufen an! Es gibt fertige kleine Container im Baumarkt, da kommen wirklich NUR Lebensmittelabfälle rein, und ein bis 2 Jahre später habt ihr die schönste Erde, und wenns nur für die Kräuter auf der Fensterbank ist.
Auch für die meisten Stadtwohnungen wird heute schon die Biomülltrennung angeboten,  wenn aus verdorbenen Küchenabfällen wieder wertvolle Pflanzerde wird, ist die Verschwendung schon etwas weniger schmerzvoll.
Weiters ist auch der Kontakt zu Landwirten ideal, die altes Brot oder Eierschalen oder schrumpelige Äpfel für ihre Tiere brauchen können...ich habe für all das dankbare Abnehmer gefunden.
Sind Reste von der Menge her zu gering um ein neues Gericht für uns daraus zu kochen, nun - dann bekommt sie meine Hundedame!.
Nun werden viele, vor allem oft die Halter von Rassehunden, die Hände zusammenschlagen. Aber glaubt mir, auch ich habe einen Rassehund, und sie ist dankbar für jede Abwechslung vom Spezialfutter...auch ein Hund liebt und BRAUCHT abwechslungsreiche Nahrung. Natürlich habe ich mich schlau gemacht, was man Hunden geben darf (da gibt es viel) und was tabu ist.
Was öfter übrigbleibt, sind Reis, Nudeln, Hirse, Fleischstücke (die schwemme ich ab dann ist der würzige Saft weg!), das kann mein Hundemädchen fressen und somit ist der Rest verwertet!

Für alle Reste, die ich noch für die Familie verwerten kann, hab ich ein paar Standardgerichte, die sich wunderbar zur Aufarbeitung von Lebensmitteln eignen.
Allen voran stehen Tartes, Pies und Aufläufe, da kann man von Gemüseresten über Fleisch, Käse. Wurst, Sauerrahm etc. alles zusammenmischen.
Als Auflauf einfach alles klein schneiden, mischen und mit einer Bechamelsauce mit Eiern und Käse  überbacken.
Für meine geliebte Restetarte nun hier ein Standardrezept:

Gesunder Tarte-Teig:
60 Gramm Buchweizenmehl (Bioladen)
50 Gramm Quinoamehl (Bioladen)
90 Gramm glattes Mehl
1 Ei
100 Gramm kalt eButter
etwas Salz

Alle Zutaten in der Küchenmaschine zu einem Mürbteig verarbeiten, sofort ausrollen (nicht rasten lassen) und eine Tarteform damit auslegen. 
(Man kann natürlich auch einen ganz einfachen Teig nur aus normalem Mehl machen, oder Blätterteig geht auch!)


Den Boden im Backrohr bei 180 Grad 15 Minuten vorbacken, mit einer Gabel mehrmals einstechen dann wölbt er sich nicht.
Die Reste für die Fülle  - gekochtes Gemüse, gebratenes Fleisch, Fisch, Käse Wurstreste- klein schneiden und in einer Schüssel mischen. Man kann auch noch extra Zwiebel anrösten und dazugeben, schmeckt lecker!

Für die Bindemasse mische ich nun  3 Eier, einen Becher Sauerrahm = 250 g, 2 EL Mehl, ca. 100 Gramm geriebenen Käse wenn er dazu passt, Kräuter nach eigenem Geschmack und Salz.
Gut verrühren, abschmecken, und in die vorgebackene Teigform gießen.
Nun wird das Ganze noch ca. 40 Minuten gebacken, und man hat ein herrliches Essen aus Resten!


Nun noch ein Foto von einem Auflauf, den mache ich auch gerne wenn ich Reste von gekochten Nudeln, Fleisch und Gemüse habe:


 Toll eignen sich auch selbstgemachter Pizzateig, den man mit allem möglichen belegen kann, und asiatische Nudelpfannen.

Habt ihr auch immer zu Ostern und Nikolo Invasionen von Schokohasen und Nikoläusen? Aus solchen Schokobergen, die sonst oft lange herumstehen und dann irgendwann im Müll landen, mache ich immer Schokopudding. Einfach 1 Liter Milch erhitzen, Schokolade dazugeben, Maizena laut Packung in kalter Milch auflösen und in die Schokomilch einrühren...fertig.

Obst...ist ja auch so etwas wo man oft zuviel kauft. Wenn die Bananen schon braun werden, die Orangen schrumpelig, die Ananas überreif ...egal welches Obst, ich mache eine Art Creme daraus, die man dann übers Müsli, zum Joghurt usw geben kann.
Reifes Obst pürieren, abwiegen und nun kommt Gelierzucker dazu, ich nehme immer den 2:1 Zucker, für Marmelade nimmt man davon halb soviel Zucker wie Frucht.
Aber ich möchte ja keine feste Marmelade, sondern eine Art Creme, also nehme ich nur etwas weniger als 1/3 des Fruchtgewichtes vom Zucker.
Habt ihr also 600 Gramm Obstpüree, dann kommen ca. 200 Gramm Gelierzucker 2:1 dazu.
Das Ganze wird nun aufgekocht, ca. 3 Minuten kochen lassen, dann in Gläser füllen. 
Man sollte die Creme innerhalb von 6 Wochen verbrauchen, da ja nicht viel Zucker drin ist. Wenn ich ein Glas anbrauche, gebe ich es dann in den Kühlschrank.
Herrlich sind diese Fruchtcremen auch über Vanilleeis!



 Ich könnte wohl noch einiges an Ideen ausgraben, aber der Artikel ist lang genug...armer Pauli!
Ich hoffe es beteiligen sich viele an dieser Blogparade, das Thema ist wirklich sehr wichtig! 
Bin schon gespannt auf die Auswertung und die anderen Beiträge! 

1 Kommentar:

  1. Toll, wie viel du geschrieben hast und daß dir das Thema auch so wichtig ist. So finde ich das genau richtig ! :-)
    Viele Grüße, der Pauli

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